wir schwingen eine fahne.
wir nehmen taschentücher mit vor den fernseher:
am volkstrauertag trauern wir und am gedenktag gedenken wir,
so lasset uns aufstehen,
lasset uns eine minute schweigen,
dann kann man das gras besser wachsen hören.
Stunde Null. Deutschland erinnert, gedenkt und will wiedergutwerden.
Deutschland erinnert gut. Das Leid wird in Denkmäler und Gedenktage gesperrt, Rechte Kontinuitäten werden zu Einzelfällen - das schafft neuen Platz für nationale Identität.
Endlich wieder Wetten, dass…?, Stadtschloss und Heimatministerium.
Die Nazi-Vergangenheit scheint nur noch ein kleiner Teil in der sonst großen positiven deutschen Geschichte zu sein.
Schwarz Rot Geil beschäftigt sich mit Fragen nach Vergessen, Erinnerung und Identität.
Das deutsche Selbstverständnis ist schon lange kein antifaschistisches mehr. Das eigentliche Ziel gerät in Vergessenheit: Niemals darf sich die Geschichte wiederholen.
Sich den Strukturen des Vergessens zu stellen ist politische Erinnerungsarbeit.
Politische Erinnerungsarbeit ist Zukunftsgestaltung.
Eine Stückentwicklung von cindy+cate
cindy+cate ist ein achtköpfiges Performancekollektiv aus Braunschweig und Köln.
Gegründet an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig entwickeln sie seit 2020 Performances, in denen sie die Gesellschaft und ihre Strukturen verhandeln. Sie stellen Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt, verorten sich in Unbequemlichkeiten und sehen in dem Kunstschaffen und Konzipieren von Performances eine Möglichkeit der politischen Arbeit. Dabei denken sie Theater auch außerhalb der Institution als Ort der Versammlung und Partizipation. cindy+cate versteht sich als hierarchieloser Zusammenschluss der gemeinsam verhandelt und entscheidet.
Von und mit: Alice Kretzer, Céline Ilbertz, Emily Warringsholz, Florentine Fuhrmann, Julius Brockmann, Juri Jaworsky, Lina Winter, Tabea Below
Gefördert von der Stiftung Braunschweiger Land und dem NRW Stipendium „Auf geht’s!“
Website: www.cindypluscate.de
Instagram: @cindypluscate